INTERVIEW NIKOLAJ COSTER-WALDAU (MARTIN)

Nikolai Coster-Waldau, Sie spielen Martin - den Henker. Was für einen Charakter repräsentieren Sie?
Martin ist ein einfacher, unschuldiger Mann, der von einer politischen Welt, die er nicht versteht, gefangen gehalten wird. Es ist aber auch die Geschichte eines Mannes, der die Liebe seines Lebens trifft, aber dem es durch die Entscheidungen anderer Leute nicht vergönnt ist, sein Leben in Frieden zu leben.

Was hat Sie an der Rolle des Martin fasziniert?
Es ist eine sehr untypische Hauptrolle: Martin ist der Mann, dessen tägliches Brot es ist, Leute zu töten. Doch dann setzt eine Transformation seiner Figur ein: er beginnt sich gegen Ungerechtigkeit und Willkür zur Wehr zu setzen. Ich mochte diese Entwicklung des Charakters, diesen inneren Konflikt, den er mit sich auskämpfen muss. Und natürlich mochte ich auch die Intensität der Beziehung zwischen Georg und Martin, deren Leben durch die gleiche Chance - aber auch durch das gleiche Vermächtnis geprägt ist.

Kämpfen Sie in Ihrem Beruf auch für Ihre persönliche Überzeugung?
Martin hat die Kunst der Diplomatie, der Kompromissfindung nicht gelernt. Aber genau das ist es, was man in unserem modernen Leben und vor allem in diesem Beruf lernen muss.

Was ist der Unterschied zwischen einem europäischen und einem amerikanischen Filmset?
Auf diesem Filmset war der größte Unterschied wohl das Geld- nicht was die Gagen der Schauspieler, sondern was die Zeit betrifft. Wir machen einen sehr großen Film in sehr kurzer Zeit - wir brauchen mehr Förderung, der Europäische Film braucht mehr Geld! Der Geldfaktor ist der größte Unterschied.

Spielen Religion und Spiritualität auch eine Rolle in Ihrem Privatleben?
Ja natürlich, wie kann man in dieser Welt ohne Glauben leben? Ich lebe in einer christlichen Gemeinschaft, war kirchlich verheiratet, meine Kinder sind getauft. Ja, das ist sehr wichtig für mich!


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